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Die Veranstaltung sollte die interessierte Zuhörerschaft über die Nutzung von digitalen Medien bei Jugendlichen informieren. Eingestimmt wurde das Publikum mit aktuellen Ergebnissen aus einer Umfrage zur Mediennutzung am CFA. Im Rahmen des Informatikunterrichts hatten Schülern des ersten und zweiten Sekundarjahres Fragen zum persönlichen Mediengebrauch beantwortet. Die Ergebnisse entsprachen den später im Vortrag präsentieren Daten.

Der Referent Peter Köster, der bereits zum zweiten Mal in der Mediothek verweilte, stieg in seine Präsentation mit einigen Fragen ein und schilderte unterhaltsam neueste Erkenntnisse aus der Soziologie, der Kommunikationsforschung und der Neurobiologie, so u. a. dass die 17- bis 25jährigen durchschnittlich ihr Smartphone 3 Stunden am Tag benutzen. Hier stellt sich natürlich die Frage wozu?

Peter Köster informierte, dass der Handygebrauch stark mit unserem sozialem Umfeld zusammenhängt. Ob für Freunde, Familie oder Eltern, Jugendliche nutzen ihr Smartphone hauptsächlich um sich zu verabreden, in Kontakt miteinander zu bleiben. Ein zweiter Aspekt stellt die Nutzung zur Unterhaltung dar.

Peter Köster ging auch auf die Sorgen der Eltern ein, die nicht immer wissen, was ihr Kind mit seinem Handy tut. So wurde auch von den jugendlichen Indianern gesprochen, die sich gegenseitig Rauchzeichen (mittels Smartphone) machen. Diese Rauchzeichen können die erwachsenen Cowboys nicht verstehen und sind dadurch verunsichert, da sie Angst haben die Kontrolle zu verlieren. Sie versuchen den Indianern hinterher zu reiten, jedoch sind sie den Indianern stets einen Schritt hinterher. Die Kinder und Jugendlichen seien „digital natives“, was bedeutet, dass es für sie selbstverständlich sei, Tablets und Handys zu nutzen, sich im Internet zu orientieren. Sie werden mit diesen Techniken groß, so wie ihre Eltern mit Zeitungen und dem Fernsehen aufgewachsen sind. Dadurch seien diese Techniken für sie nichts neues, sondern alltäglich. An dieser Stelle plädierte Peter Köster dafür, dass man den Heranwachsenden mehr Vertrauen schenken soll und weiß, dass man sie zu guten und stabilen Persönlichkeiten erzogen habe.

Im Verlauf des Abends gab es für die Zuhörerschaft zahlreiche Anekdoten aus der digitalen Welt und Tipps im Umgang mit dieser. Das wichtige sei nicht, alles zu kontrollieren, sondern zu einem selbstsicheren und vernünftigen Umgang mit den neuen Medien zu gelangen: Hilfe zur Selbsthilfe.

Dabei spielen, so schilderte Peter Köster, die Eltern als Erziehungsvorbilder eine wichtige Rolle. Je höher die Nutzung von Smartphones bei Eltern sei, desto höher sei sie auch bei ihren Kindern. Kindern sei das Bedürfnis nach Zugehörigkeit wichtiger als ein Handy zu nutzen. Dies zeige sich auch in verschiedenen sozialen Gruppen, in denen Heranwachsende aus Angst nicht alles mitzukriegen oder nicht mehr dazuzugehören, alle Nachrichten lesen und dies noch bis in die Nacht hinein. Durch die späte Handynutzung sei zudem der Schlafrhythmus gestört.

Vorteilhaft sei es, wenn Eltern bereits im Kindesalter einen Vertrag unterzeichnen, in dem die wichtigsten Regeln zum Handygebrauch stehen. Vorlagen dazu befinden sich im Internet (s. Weblinks). Durch den Vertrag werden die Jugendlichen und Kinder sich ihrer Handy-Nutzung bewusst und lernen schrittweise selbstständig altersgemäß ihr Handy zu nutzen.

Peter Köster endete seinen Vortrag, indem er einen Einblick in Umfragen gab, was sich Indianer für sich und ihre Kinder wünschen. Und die Wünsche der Indianer waren den Cowboys gar nicht fremd. So wünschten sie sich für ihre Kinder mehr Zeit, um draußen zu spielen und in die Natur zu gehen. Und so kehren die Indianer wieder zu ihren Fährten zurück.

1 Smombie: Verbindung von „Smartphone“ und „Zombie“

2 Nomophobie: Kunstwort für die Angst, ohne sein Smartphone und Kontakt zum Netz zu sein

Weblinks

 - JUUUPORT

Online-Beratung von Jugendliche für Jugendlichen bei Problemen im Web

www.juuuport.de

 - klicksafe

Portal zur Beratung zur kompetenten und kritischen Nutzung von Internet und Neuen Medien, u. a. auch Vorlage eines Mediennutzungsvertrags

http://www.klicksafe.de/service/materialien/broschueren-ratgeber/mediennutzungsvertrag/

https://www.mediennutzungsvertrag.de

 

 

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