Zerplatzter Traum wird wahr?

Über sechs Jahre lang hatte ich den selben Wunsch, ich wollte eine Katze. Aber meine Eltern verboten es mir, sie sagten ich sei verantwortungslos. Ich quengelte so lange, bis meine Mutter mit mir eine Abmachung traf. Ich sollte die Katze in drei Schritten bekommen.

Den ersten Schritt hatte ich schon geschafft, der lautete: "Räume vier Wochen lang dein Zimmer auf, sodass es jeden Abend sauber ist! "Das sollte mir helfen mehr Ordnung zu halten, denn wenn ich eine Katze haben würde, müsste ich noch viel mehr auf meine Ordnung achten.

Im zweiten Schritt bekam ich eine Roboterkatze. Es war zwar ein Roboter aber sie musste auch gefüttert, gekämmt und sauber gehalten werden. Ich machte ihr sogar ein kleines "Bett" neben meinem. Doch als ich eines Morgens aufgewache, war Lilly, so nannte ich meine Roboterkatze weg! Ich wusste gar nicht, was ich denken sollte. Mir schossen Tausende von Gedanken durch den Kopf. Ich hatte Lilly doch schon seit acht Monaten und wenn ich laut Vertrag mit meiner Mutter zwölf Monate lang gut auf sie aufpasste, dann erst käme ich zum dritten Schritt und der lautete: "Du darfst dir eine Katze aus dem Tierheim aussuchen!"

Lilly, meine geliebte Katze war bestimmt geklaut worden, aber ich wollte mir das nicht so leicht gefallen lassen. Ich suchte nach Spuren, aber nichts war zu finden. Als meine Mutter das Zimmer betrat, war ich unterm Bett verschwunden. Sie schaute mich ganz komisch an, denn mein Kopf war unter meinem Bett verschwunden und mein Popo war in die Luft gestreckt. Meine Mutter fragte mich : "Was suchst du denn unterm Bett?" "Lilly ist weg!" schrie ich laut auf. Meine Mutter sah mich an, sie sah, dass ich in Tränen aufgelöst war und nahm mich in ihre Arme. Sie schlug mir vor, meine Lilly während ich in der Schule bin, zu suchen.

In der ersten Stunde hatten wir Mathe. Ich war zwar körperlich da, aber meine Gedanken waren bei Lilly. Als wir in Deutsch unseren Wortschatztest zurück bekamen, den wir am Anfang der Stunde geschrieben hatten, hatte ich nur ein befriedigend. Als ich um drei Uhr nach Hause ging, fragte meine Mutter mich, wie die Katze aussehen sollte, die ich haben wollte. Ich fand das zwar etwas komisch, aber es fiel mir nicht so auf, weil ich wegen der Sache sowieso schon ganz verwirrt war. Trotzdem antwortete ich ihr, was ich schon immer gesagt hatte, als meine Mutter mir die gleiche Frage stellte : "Ich möchte eine weiße Babykatze mit schwarzen Pfötchen und einem schwarzen Ohr". Kurze Zeit später kam meine Mutter zu mir ins Zimmer, ich machte gerade Hausaufgaben. Sie sprach : "Meike (Ich), da du dir in diesem Jahr so viel Mühe gegeben hast, kann ich dir sagen, dass ich Lilly gefunden und weggeschmissen habe! Ich kann dir aber auch sagen, dass ich dir ein Babykätzchen mitgebracht habe, genauso wie du es beschrieben hast". Sie holte hinter ihrem Rücken ein winzig kleines Kätzchen hervor, genau so wie ich es schon immer haben wollte. Ich habe mich so gefreut, dass ich meine Mutter schon fast erdrückt hätte.

Und so konnte ich in Ruhe und glücklich zu Bett gehen. Meine Mutter knipste das Licht aus und sagte : "Gute Nacht, und träum süß, aber nicht von deiner Traumkatze, denn die hast du ja jetzt!"

RECKER Debora