Bildungspolitischer Wettbewerb - Bonn - 2010
"Treffpunkt? Lieblingsplatz"

Im Rahmen des diesjährigen Wettbewerbs zur politischen Bildung haben wir, die 3AA2- Schülerinnen und Schüler des César-Franck-Athenäums in Kelmis, uns mit dem Thema: "Lieblingstreffpunkt" auseinandergesetzt.

Der Stadtpark - Lieblingsort der Mädchen

Die Mädchen wählten in der Mehrzahl die Parkanlage gegenüber unserer Schule. Der erste Schritt bestand darin zu beschreiben, was ihnen an diesem Ort besonders gefiel. Hierzu einige Aussagen:
"Im Park treffen wir unsere Freunde und lernen manchmal auch neue Freunde kennen.
Die Parkanlage liegt im Dorf sehr zentral, sodass wir schnell dorthin gelangen können.
Bei Durst oder Hunger können wir die nahegelegenen Geschäfte auf dem kürzesten Weg erreichen.
Auf der grünen Wiese lässt es sich schön pick-nicken und entspannen.
Die vielen hochgewachsenen Bäume bieten Schutz und sorgen für frische Luft.
Die gut angelegten Parkbänke laden zum Ausruhen oder gemütlichen Plaudern förmlich ein.
Menschen von jung und alt können sich im Park ungestört aufhalten und bewegen, da dort absolutes Fahrverbot herrscht."

Nachdem sie im zweiten Schritt die negativen Aspekte nicht nur aufgelistet sondern auch mit Verbesserungsvorschlägen versehen hatten, luden sie Herrn KRAUTH, Leiter des technischen Dienstes der Gemeinde Kelmis, zu einem Gespräch in unsere Klasse ein.
Zu vielen genannten Aspekten gab es auf Gemeindeebene schon konkrete Überlegungen. So erfuhren wir, dass der Mangel an "stillen Örtchen" in der Parkanlage demnächst behoben würde, durch die Installation öffentlicher Toiletten auf dem gegenüberliegenden Platz.
Bei dem heiklen Thema "Hundekot", der für sämtliche Parkbesucher ein echtes Problem darstellt, soll in der nächsten Zeit eine Infobroschüre für Hundebesitzer herausgebracht werden. Dort soll abermals darauf hingewiesen werden, dass Hundebesitzer sich bei nicht Einhaltung der Sauberkeit auf den Parkgelände strafbar machen.
Das nächste größere Problem nannte sich "herumliegender Müll". Hier drückte Herr KRAUTH Unmut und Ratlosigkeit aus. Er erklärte uns, dass die Gemeindearbeiter drei bis vier Mal wöchentlich die Mülleimer leerten und den herumliegenden Müll entsorgten. Dabei fielen Worte wie Verantwortungslosigkeit und Desinteresse der Parkbesucher. Demnach schlugen wir Herrn KRAUTH vor zumindest im Rahmen unserer Klasse etwas für den Erhalt der Schönheit des Parks zu tun. Wir erklärten uns dazu bereit den Park gemeinsam mit den Gemeindearbeitern in regelmäßigen Abständen mittwochnachmittags zu säubern. Diesbezüglich schrieben wir einen Brief an das Gemeindekollegium.
Im Laufe des Gesprächs kristallisierte sich ein letztes brisantes Thema mit Namen "Sicherheit" an Ort und Stelle heraus. Wir stellten gemeinsam fest, dass viele Zwischenfälle in gewissen Schulzeiten geschahen und auch hier schrieben wir auf Empfehlung von Herrn KRAUTH die Polizei unserer Gemeinde an, mit der Bitte um besondere Kontrollen oder einer permanenten Polizeipräsens während dieser Zeiträume.

Fortsetzung in Bildern: Start am 9. Februar 2011 um 14.00 Uhr im Gemeindepark-Kelmis

Die "Fußballwiese" hinter dem Sportzentrum - Lieblingsort der Jungen

Die Jungen unserer Klasse wählten fast einstimmig "ihre Fußballwiese" hinter dem Sportzentrum. Wie bei den Mädchen gaben sie im Vorfeld an, warum diese Wiese ihnen so gut gefiel:
"Viele von uns sind Fußballfans und identifizieren sich mit verschiedenen, berühmten Fußballern. Etliche sind auch aktive Mitglieder eines Fußballvereins. Doch ob Mitglied oder nicht, Fußball ist unser Ding. Dabei können wir unseren Familien- und/oder Schulstress abbauen, uns nach Lust und Laune körperlich austoben und Spaß miteinander haben".

Es wurde jedoch gemunkelt, dass die von uns so-benannte "Fußballwiese" in naher Zukunft für unsere Zielsetzung nicht mehr in Frage käme. Um Genaueres über deren Zukunftspläne zu erfahren, luden wir Herrn Luc Franck, Sportschöffe der Gemeinde Kelmis, zu einem Gespräch in unsere Klasse ein. Leider bestätigte er uns unsere Befürchtungen. Herr Franck erklärte uns, da die alte Schwimmhalle in nächster Zeit renoviert oder abgerissen und neu gebaut werde, würde ein Großteil "unserer" Wiese mit verbaut werden.
Wir suchten nach anderen Standorten und stellten schnell fest, dass es gar nicht so einfach war, einen optimalen Ort, mit dem jeder zufrieden sei, ausfindig zu machen. Auch fragten wir, ob die Gemeinde nicht einen ganz neuen Platz bauen lassen könne, damit wir unserem Lieblingshobby nachgehen könnten. Doch nachdem der Sportschöffe uns die enorm teuren Preise allein schon fürs Grundstück genannt hatte, verflog auch dieses Wunschdenken.
In letzter Perspektive fiel uns der Platz an der Patronage ein. Dort hängen zwar jetzt noch die Tore schief und die Netze sind entweder zerrissen oder gar nicht mehr vorhanden, aber Herr Franck teilte uns mit, dass das Gemeindekollegium in Erwägung zöge, diesen Ort wieder "bespielbar" zu machen. Er erwartete im Gegenzug jedoch unsere Unterstützung in Sachen Respekt der Örtlichkeit. Wir erklärten uns bereit, nach Renovierung des Platzes, eine schriftliche Mitteilung, im Sinne von Verantwortungsbewusstem Umgang mit öffentlichen Einrichtungen an die Nutzer dieses Freizeitortes zu richten.
Im Laufe dieser langwierigen Projektarbeit haben wir festgestellt, dass das politische Leben in unserer Gemeinde ganz schön rege ist. Uns ist klar geworden, dass wir als verantwortungsbewusste Bürger, ob individuell oder in der Gruppe, unseren Beitrag zum Allgemeinwohl leisten müssen.