Berichterstattung über pädagogischen Ausflug nach Breendonk:

Unser Ausflug zu der Gedenkstätte in Breendonk fing mit einer Busfahrt von ungefähr zwei Stunden an.

Unser Führer dort hieß Viktor Van Rompaey. Er sprach sehr gut deutsch mit einen niederländischen Akzent, am dem wir uns nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr schnell gewöhnt hatten. Wir gingen in einen Raum, in dem ein Symbol der damaligen Nazimacht, nämlich ein Adler mit Hakenkreuz und einem lächelnden Totenkopf stand. Danach gingen wir in einen Schlafraum. Es gab dort sechzehn Betten für insgesamt zweiundsiebzig Gefangene. Es gab nur ein schmales, längliches Fenster, das aber gefärbt worden war, damit keiner rein- oder rausgucken konnte. Am Ende des Flures befand sich die Folterkammer. Der Boden war an einigen Stellen dunkler, weil dort früher das Blut der Gefolterten in ein Loch im Boden floss. Viktor beschrieb uns einige Foltermethoden, die uns nur noch sprachloser machten, als wir es so schon waren. Es ist einfach schwer, sich vorzustellen "in echt", wie grausam die Folterer waren. Hatten sie denn echt kein Herz mehr?

Wir erfuhren auch, dass zu den 14 Stunden sinnloser und harter Arbeit an der Befestigungsmauern des Lagers, alle Gefangenen um punkt 18 Uhr noch mit 20 Kilosäcken barfuß über steinigem Boden, durch einen langen dunklen Tunnel laufen mussten. Sobald ein Häftling fiel oder auch nur Schwäche bewies, so wurde er an Ort und Stelle verprügelt.

Zum Schluss gingen wir ins Freie auf einen großen Platz. Dort standen Pfähle und mehrere Galgen umrandet von einem Zaun. An den Pfählen wurden die Gefangenen erschossen und an den Galgen erhängt. Hinter dem Zaun mussten sich die Gefangenen hinstellen und zusehen, wie ihre Mitgefangenen umgebracht wurden. Danach mussten einige noch die Leichen wegschaffen…

Meine Meinung:

Schon beim Eintreten spürt man, dass in Breendonk sehr schlimme Dinge geschehen sind. Wenn man auf dem Boden geht, auf dem schon eine Unmenge an Menschen gegangen sind und hier auch gestorben sind; oder wenn man neben einem von den vielen Hochbetten steht und weiß, dass in diesen Betten die Menschen aufeinander schliefen - viele unter ihnen wurden zusätzlich nachts brutal geweckt um gefoltert zu werden - dann fühlt man sich sehr unwohl in seiner Haut.

Dieses Sammellager und seine Geschichte ist eine Mahnung an alle, damit so etwas nie mehr vorkommt, denn es sind schon viel zu viel Menschen völlig sinnlos und qualvoll gestorben.

Rütten Pia - 2AA3