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Leuven: Glockenspiel und Abendmahl

Zu einem kulturell und religiös motivierten Stadtrundgang durch die flämische Universitätsstadt Leuven machten sich die zehn Schülerinnen und Schüler der 6. TB, Fachrichtung kath. und islam. Religion sowie Ethik auf. Gleich nach unserer Anreise mit den überpünktlich (!) fahrenden Zügen kamen wir am Hauptbahnhof an. Ein kurzer Spaziergang durch die flämische Metropole führte uns zu unserem ersten Ziel, der Unibibliothek, die allein von außen schon ein Blickfang ist, samt ihrem doch ungewöhnlich hohen Turm.

Die prachtvolle Bibliothek hat schwere Zeiten hinter sich: 1914 wurde sie von den Deutschen Streitkräften als so genannter Vergeltungsschlag in Brand gesetzt und zigtausende, teils seltene Bücher wurden Opfer der Flammen. Während des zweiten Weltkriegs 1940 wurde sie erneut niedergebrannt und fast eine Million Bücher verschwanden auf Nimmerwiedersehen. Mithilfe amerikanischer Geldgeber wurde sie wieder aufgebaut und beherbergt heute über 1,5 Millionen Bücher. Auch die Lesesäle werden von den über 55.000 Studierenden in Leuven rege genutzt. Über eine enge Wendeltreppe bestiegen wir den Turm der Bibliothek. Von dort hatten wir einen tollen Panoramablick über den historischen und modernen Teil dieser studentisch geprägten Stadt

Wer oben steht und wie wir das Glück hat, dass zur vollen Stunde die Glocken im Turm läuten, wird diesen mächtigen Klang nicht so schnell vergessen!

Die Sint Pieterskerk, gleich gegenüber dem imposanten Leuvener Rathaus, wurde gerade frisch renoviert. Dennoch konnten wir das Kunstwerk des „Letzten Abendmahls“ von Dieric Bouts (niederländische Maler, 1415-1475 und später Stadtmaler von Leuven) in Augenschein nehmen, an dem der Künstler über drei Jahre lang gemalt hatte. Wer sich länger mit Bouts Bildern beschäftigt, merkt, wie durchkomponiert die Gemälde sind. Am Beispiel des Abendmahls lässt sich eine geometrische Perspektive nachweisen: Der Kreuzpunkt der Diagonalen weist exakt auf die segnende Hand Jesu hin; gewiss kein Zufall!

Weitere Stationen waren der große und kleine Beginenhof sowie einige Kirchen, die weitere Kunstschätze beherbergten. Allerdings waren die Gotteshäuser leider erst ab April zugänglich. Dennoch blieb uns die Außenansicht und die letztlich angenehme Atmosphäre und Lebendigkeit von Leuven, das immer wieder einen Besuch wert sein sollte. 

 

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