Im Rahmen ihres Deutschunterrichtes wohnten die
Schüler der 6.AA und der 5.AA dem alten Puppenspiel von Doktor Johannes
Faust bei. Das Konzept war sehr originell, denn die Veranstalter wollten
Kunst und Industrie verbinden. Somit fand das Puppenspiel in einer Werkhalle
des Unternehmens Capaul im Eupener Industriegebiet statt. Die Inszenierung beruhte auf dem im Mittelalter bekannten "Doktor Faustus" von Marlowe. Johanna und Harald Sperlich haben das Figurenspiel in der alten Fassung, nach einer historischen Überlieferung aus dem 15. Jahrhundert eingerichtet und vorgetragen. Dieses Spiel vermochte einerseits den Schülern einen Einblick zugeben in frühere Theaterinhalte, anderseits war es ein wertvoller Einstieg zur Lektüre von Goethes Faust und eine Anregung zum Vergleich mit diesem Literaturklassiker. Die holzgeschnitzten Figuren trugen sagenhafte, von Johanna Sperlich eigens angefertigte Kostüme und das Ehepaar verstand es mit vielfältigen Stimmvariationen jeder Figur ihre Eigenart zu verleihen. Der schurkische Diener, Hans Wurst, munterte das Spiel mit viel Witz auf. |
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Zum Inhalt sei kurz gesagt, dass die Sage ihren Kernpunkt in der Figur
des Doktors Faust hat. Dieser ist verzweifelt, weil er sich der Grenzen
seines Wissens und seiner Unwissenheit bewusst ist. Nur zu schnell schlägt
er einen Pakt mit dem Teufel, Mephisto, ein und hastet auf den Irrweg
zur angeblichen Vollkommenheit. Macht und Gold, Wein und Weib, in vollen
Zügen schlürft er den dargebotenen Kelch der frevelhaften Lebensfreuden.
Nach zwölf Jahren erkennt er den Irrtum, doch es ist zu spät,
unerbittlich reißt die feurige Flammenhand Dr Faust in den Höllenschlund. Y.S. |